Neuheiten 2005


  • Jedes Jahr im Herbst finden in Bayern freudige Erntedankfeste statt und Sedum acre 'Oktoberfest' ist selbstverständlich ein Zuchterfolg mit bayrischem Einfluß. Sedum acre ist einer der wohl meist verbreiteten, flach-wachsenden Sedum-Arten. Ebenfalls bekannt als Mauerpfeffer, da dieser gewöhnlich auf Mauern anzutreffen ist und beim Verzehr nach Pfeffer schmeckt.

    Schon im frühen römischen Reich wurde der Mauerpfeffer in der Naturheilkunde hoch geschätzt und als Allerweltsheilmittel gegen Gicht bis zu Skorbut eingesetzt. Die gewöhnliche Art findet ihr Verbreitungsgebiet fast über ganz Europa und bis in weit verstreute Standorte von Grönland bis in die südlichsten Zipfel von Südamerika. Viele Varianten sind bekannt, mit verschiedenen Blattformen und Blattfarben, aber alle blühen leuchtend gelb. Im Gegensatz dazu blüht 'Oktoberfest' überaus reich und ist der erste Mauerpfeffer überhaupt mit leuchtend creme-weißen Sternblüten, genau in der Farbe wie sich so mancher die Krone eines guten bayrischen Bieres wünscht und vorstellt.

    'Oktoberfest' ist äußerst robust und bildet frischgrüne, rasenartige Teppiche. Auch über Trockenheitsbeständigkeit und Winterhärte braucht man sich keine Sorgen zu bereiten. Diese wunderbare und niedrige Sedum-Sorte ist zäh wie Leder.


  • In den vergangenen Jahren haben wir verschiedene Succisella auf unserem Jelitto-Probefeld getestet und genau im Auge behalten. Auf den ersten Blick hatte uns diese in Europa heimische Art (in Deutschland gibt es nur wenige Wildstandorte) immer wieder beeindruckt, haben jedoch nicht sofort einen Verkaufsschlager in dieser Staude erkannt. Während wertvolle Staudeneuheiten kamen und wieder verschwunden sind, war Succisella immer noch da, und noch schöner als zuvor.

    'Frosted Pearls' erweist sich als äußerst langlebige Staude mit dunkelgrünen Grundblättern das ganze Jahr hindurch. 80 cm hohe, reich verzweigte Stiele tragen unzählige perlenartige Blütenköpfe von Juni bis September. Die weißen, fast runden Blütenköpfe erinnern in der Form an die sehr beliebten Knautia macedonica Blüten, mit zart hellblauen Staubgefäßen, und die Knospen schimmern mit einem zart rosa Hauch. Aus größerer Entfernung sind die Sommerblüten weiß, jedoch bei naher Betrachtung erscheinen die Blüten zart hellblau oder zart rosa.

    'Frosted Pearls' bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort auf einem Boden der nicht austrocknet, und lassen sich zum Beispiel mit Rodgersia henrici-Hybriden, Hosta, Alchemilla mollis und Trollius chinensis 'Goldkönigin' kombinieren. Woher der Name "Teufelsabbiß" stammt, bleibt uns ein Rätsel, von teuflisch und bissig ist diese Staude weit entfernt.


  • Niemandem ist wirklich bekannt, woher der wenig schmeichelhafte amerikanische Name "Nieskraut" für Helenium herführt. Es scheint nicht wirklich zu Nasenproblemen beizutragen, sollten Sie trotzdem aus irgend einem Grund niesen müssen, wünschen wir Ihnen "Gesundheit". An dieser Jelitto-Samensorte haben wir über sieben Jahre gearbeitet und diese aufwendige Zucht- und Selektionsarbeit hat sich wirklich gelohnt. 'Tip Top' besitzt vergleichbar niedrige und frühsommerlich-blühende Eigenschaften, wie die im allgemeinen bekannte und eher schwierig zu vermehrende Sorte 'The Bishop'.

    'Tip Top' läßt sich leicht aus Samen vermehren, mit einem kompakten, gesunden Wuchs bis zu 60 cm und blüht überaus reich bereits im Juni bis in den August hinein. Tiefgelbe, leicht gekerbte Strahlenblüten heben die kugeligen und schwarzbraunen Blütenköpfe deutlich hervor. Mit dieser neuen Helenium-Sorte wird Ihr spätsommerlicher Garten "tip-top" aussehen. Die Legende besagt, die "Schöne Helena" soll mit Ihren Tränen die Erde um Helenium, eine Lieblingsblume des Sonnengotts "Helios", benetzt haben. Keinem ist jedoch bekannt, ob Helena niesen musste.


  • 'Rupert's Pink' repräsentiert eine enorme Verbesserung aus dem Hause Jelitto gegenüber den hageren und variablen, im ganzen europäischen Raum beheimateten Art. Dianthus carthusianorum besitzt im allgemeinen rosa bis dunkelrote Blüten mit langen Stängeln, welche bis über 60 cm hoch werden können. Die Kartäuser-Nelke ist grundsätzlich etwas besonderes und wird schon seit über 400 Jahren angebaut. 'Rupert's Pink' bietet noch mehr. Niedriger, kompakter Wuchs bis 20 cm hoch und auf den kurzen drahtigen Stängel werden in dichten Trauben die großen, leuchtend rosaroten Blüten getragen. Eine äußerst seltene Kombination in der Kartäuser-Nelken-Gruppe.

    'Rupert's Pink' besitzt das ganze Jahr hinweg sehr schmales, grasartiges, kräftig mittelgrünes Laub und eignet sich auch für die Topfpflanzenproduktion. Dianthus carthusianorum sind leicht aus Samen zu vermehren und haben sich als äußerst unempfindliche Stauden an trockenen und sonnigen Standorten bewiesen. Besonders gut läßt sich diese Nelke im Vordergrund von Staudenpflanzungen und Steingärten verwenden, zusammen mit Heuchera 'Dale's Strain', Scabiosa 'Pincushion Pink' sowie Sedum 'Summer Glory'. 'Rupert's Pink' zieht Schmetterlinge magisch an und ist leicht aus Samen zu vermehren.


  • Bis heute gibt es nur wenige Margeriten bzw. Chrysanthemum maximum Sorten die jedes Jahr so zuverlässig und problemlos wachsen wie die amerikanische Sorte 'Becky'. Ihr guter Ruf machte diesen Klon zur Staude des Jahres 2003 in den USA durch die Amerikanische Staudenvereinigung (PPA). Vergleichbare Sorten zeigten sich bisher als schöne Beet- und Balkonblumen, waren jedoch überraschend empfindlich, sobald diese den rauen Gegebenheiten eines durchschnittlichen Gartens ausgesetzt wurden.

    Seit Jahren züchtet und selektiert die Firma Jelitto an einer neuen Samensorte mit einem Elternzweig 'Becky' und wir können nun eine wunderbare Alternative zu dieser ausgezeichneten Sorte anbieten. 'Brightside' zeigt sich mit besonders robusten Wachstumseigenschaften, mit gesundem Laub, welches bis tief hinab an den standfesten Stielen haften bleibt. Eine eher seltene Eigenschaft bei Margeriten.

    Bis zu 80 cm hoch werden die buschigen, reich verzweigten, beständigen Stängel und tragen dutzende leuchtend weiße, mittelgroße Blüten. Selbst nach der reichen Blüte bleibt das Laub gesund und krankheitsresistent. Dies ist ein gewaltiger Schritt vorwärts bei samenvermehrbaren Margeriten. Sicherlich wird 'Brightside' einen bleibenden Platz in jedem Garten finden.


  • Eine wirklich fantastische und vielseitige Staudensamensorte einzuführen ist immer eine ganz besondere Freude. Diese erstaunlich langlebige Kreuzung zwischen einer mexikanischen und einer amerikanischen Art verbreitet sich von Amerika bis nach Europa. 'Sunburst Ruby' kennt keine Grenzen und hat selbst Wintertemperaturen von -25°C überlebt, auch kennt sie keine Welke bei heißen und luftfeuchten Sommertagen.

    Ein Überfluss rubinroter Röhrenblüten mit weißem Schlund überragen die standfesten, bis 40 cm hohen Stängel von Juni bis August. Ein zeitiger Rückschnitt nach der Blüte sichert einen zweiten Flor. Diese grazile, buschige bis 45 cm breite, harte Staude mit ihrer schimmernden, schmalen, glänzend grünen Belaubung, beeindruckte uns das ganze Jahr hindurch.

    Für die Staudenproduzenten von besonderer Wichtigkeit, eine frühe Aussaat erweist sich als äußerst vorteilhaft und bringt bereits Blüten in derselben Saison, besonders reich im darauf folgenden Jahr. Die natürliche, kompakte Wuchseigenschaft von 'Sunburst Ruby' ist ein weiterer Grund diese Sorte für Impulsverkäufe im Container zu empfehlen. 'Sunburst Ruby' eignet sich für Steingärten, Rabattenpflanzungen und Pflanzentröge für durchlässige Böden und sonnigem Standort.


  • Werden zehn verschiedene Gärtner nach Ihren Erfahrungen mit dem Purpur-Fettkraut oder der Roten Fetthenne befragt, wissen die meisten wenig zu berichten. Beides sind gebräuchliche Namen für Sedum telephium. Fragt man dieselben zehn Gärtner welches hohe Sedum sich am besten bewährt und ebenfalls Jedermann bekannt ist, lautet die Antwort "Sedum 'Herbstfreude'". Diese vermutete Hybride, zwischen S. spectabile und S. telephium, ist ohne Frage eine robuste und unverwüstliche Staude.

    'Emperor' Waves' ist eine aufregende Jelitto-Selektion von einer dieser legendären Kreuzungpartner, mit den Wuchseigenschaften von der ebenfalls ausgezeichneten Sorte 'Matrona'. Dichte Dolden aus herrlich purpurroten Blüten, wie rote Lakritze, werden auf kräftigen, meist rötlich-bereiften Stängeln von 'Emperor's Waves' getragen (August bis September). Auch die sehr gesunden Wuchseigenschaften der grünblauen Belaubung zeigen sich großartig das ganze Jahr hindurch. Pflanzengemeinschaften in voller Sonne zusammen mit Chrysanthemum 'Brightside', Helenium 'Tip Top' sowie Coreopsis 'Sunshine Superman' dürften kaum zu überbieten sein.

  • Mit der Einführung der Samensorte Salvia pratensis 'Rose Rhapsody', und der weißblühenden Neuheit 'Swan Lake' vom vergangenen Jahr, präsentiert die Firma Jelitto für 2005 die Ballett-Serie in unserem Wiesensalbeisortiment. Die neuen und ungewöhnlichen Farbvarianten von Jelitto machen den "gewöhnlichen" Wiesensalbei zu einer wertvollen Garten- und Rabattenstaude.

    Eine Masse von aromatischen (historisch zum Würzen von Bier und Wein genutzt), saftig grünen und gewellten Grundblättern stützen die bis 50 cm hohen Stängel. Reich verzweigte, dichte Blütenrispen mit rosaroten Lippenblüten erscheinen unzählig von Juni bis August. Bei einem Rückschnitt nach dem ersten Flor blüht 'Rose Rhapsody' erneut im September. Zusätzlich zu den Einzelfarben haben wir ebenfalls die farbenfrohe Mischung 'Meadow Ballet Blend' mit blauen, violetten, weißen und rosa Blüten ins Sortiment aufgenommen.

    'Rose Rhapsody', 'Swan Lake' und 'Meadow Ballet Blend' sind sehr einfach mit unseren Samen zu vermehren und blühen bereits im ersten Jahr nach Aussaat. Die Ballett-Serie wächst anspruchslos in jedem durchlässigen Gartenboden in voller Sonne. Eine Augenweide für jeden Betrachter und natürlich für Bienen und Schmetterlinge.


  • Die Staudengärtner werden immer weltgewandter und offener in Ihrer Suche nach neuen und besseren Planzen. Pflanzenzüchter bemühen sich diesem Anspruch zu genügen. Sie benötigen zunehmend einfachwachsende und produktive Stauden und suchen diese vermehrt bei den nordamerikanischen Präriepflanzen. Coreopsis pubescens 'Sunshine Superman' ist eine davon. Der Name Coreopsis stammt aus dem griechischen Wort koris (Käfer) und opsis (ähnlich), um die Form der zeckenartigen Samen zu beschreiben. Coreopsis pubescens ist eine in den USA heimisch Art, welche von Illinois, südlich bis Texas bis hinüber nach Florida wächst und trotz ihrer Gartenwürdigkeit bisher nur wenig beachtet wurde.

    'Sunshine Superman' ist eine niedrig wachsende (25 cm), kompakte und buschige Auslese dieser wertvollen und leicht behaarten Art. Mittelgroße, goldgelbe Blüten mit orange-farbenem Auge blühen von Juni bis in den späten September hinein, bis die ersten Fröste den "Superman" schneller stoppen als "Kryptonit". Der Namensfinder dieser Auslese, Dale Hendricks von North Creek Nurseries, wurde von dem in den 60er Jahren populären Pop-Song von Donovan inspiriert "Sunshine came softly through my a-window today". Um die verborgene Bedeutung zu verstehen muss man die 60er Jahre vermutlich miterlebt haben.

Jelitto · Saatgut von über 3700 verschiedenen Arten und Sorten

 

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