Neuheiten 2011


  • Die Agastachen waren in der jüngsten Vergangenheit ein beliebtes Arbeitsfeld vieler Züchter, denen es auch gelang, interessante Samenrassen und vegetative Sorten zu entwickeln. Die bekanntesten Sorten der Duftnesseln haben ihren züchterischen Ursprung in Arten aus dem Südwesten der USA und dem Norden Mexikos. Sie sind wegen ihrer ansprechenden Eigenschaften sowohl bei Pflanzenproduzenten als auch bei Hobbygärtnern beliebt.

    Die neue Samensorte 'Tango' von Jelitto wird das Spektrum der Vorzüge von Agastachen zusätzlich erweitern. Allein die trichterförmigen feuerorangefarbenen Blüten, an Stielen bis 35 cm hoch, erblühend in dichten endständigen Quirlen machen diese Agastache einzigartig, sind aber nicht alles, was diese Neueinführung zu bieten hat. 'Tango' hat zudem attraktives, aromatisch duftendes, graugrünes Laub, welches die leuchtenden Blüten besonders zur Geltung kommen lässt. Pflanzenproduzenten werden besonders die kompakte Wuchsform und die kurze Kulturzeit (verkaufsfähige Pflanzen innerhalb von nur 12 Wochen) zu schätzen wissen. 'Tango' blüht zuverlässig im gleichen Jahr der Aussaat und ist winterhart in den Zonen 5 - 10.

    Von Juni bis Oktober wird 'Tango' zum Magnet für Hummeln, Bienen und Schmetterlinge. Gut zu kombinieren mit Callirhoe involucrata, Eriogonum allenii 'Little Rascal' und Lavandula angustifolia 'Hidcote Superior' in vollsonniger Lage auf durchlässigen Böden.

    Der Name Agastache kommt aus dem Griechischen und bezieht sich auf die reich blühenden Ähren. Agan bedeutet: viel. Stachys bedeutet: Ähre oder Spitze.


  • Mit Echinacea purpurea kennen wir uns besonders gut aus. Unserer Echinacea 'Magnus' wurden mehrfach Auszeichnungen verliehen, sie wurde von der Royal Horticultural Society mit dem Award of Garden Merit und von der Perennial Plant Association als Pflanze des Jahres prämiert. Mit den Echinacea purpurea Sorten 'Lucky Star' und 'Magnus Superior' haben wir in den Jahren 2009 und 2010 nach gründlicher Prüfung zwei weitere Neuheiten vorgestellt. Mit der Einführung der Samensorte 'Happy Star' in 2011 wären es gleich drei neue Sorten hintereinander und sicherlich hätten wir gute Chancen auf eine weitere Auszeichnung, gäbe es nicht ein entscheidendes Problem: 'Lucky Star' und 'Happy Star' sind völlig identisch. Sind Sie jetzt verwirrt?

    Wir waren es auch! Zu unserem nicht geringen Mißvergnügen mußten wir leider im Nachhinein feststellen, dass der Name 'Lucky Star' für die gesamte Pflanzenwelt bereits ein geschützter Markenname ist. Heutzutage bereitet die Auswahl neuer Namen für Neuzüchtungen nicht nur Freude, denn man wagt sich auf gefährliches Terrain vor. Der 'Lucky Star' sollte unser Glücksstern sein, die Wahl dieses Namens war leider keine glückliche Wahl.

    Vor einer Namensvergabe muß in einem zeitaufwendigem und teurem Verfahren geprüft werden, ob ein gewählter neuer Name bereits als Markenname registriert ist, für alle Pflanzen oder nur für eine bestimmte Pflanzengattung. Wir haben in Europa, Großbritanien, Nordamerika und weiteren Ländern recherchiert, leider aber Israel und Ecuador nicht entsprechend berücksichtigt! Sind bald alle guten Namen vergeben und geschützt? Als im Internet die Namen mit der Endung .com rar wurden, kam die neue Endung .net hinzu. Was wird mit Pflanzennamen geschehen?

    Unsere eigentliche Arbeit sollte es sein, aus den vielen neuen Echinacea Einführungen langlebige, erschwingliche und bessere Sorten für unsere Kunden zu züchten und nicht in teure Namen zu investieren. Gewebevermehrung und die daraus resultierenden Produktionsverluste, Patentgebühren, Markeneintragungen und Namensschutzrechte bedeuten für uns Pflanzenproduzenten immer schneller steigende Kosten. Und dabei lassen diese hoch gepriesenen neuen Methoden oft viel zu wünschen übrig, wenn man Wert auf herausragende neue Sorten und ein gutes Qualitäts-Preis-Leistungsverhältnis legt.

    Die Jelitto Samensorten bedeuten für Sie eine sichere Wahl: Sie erhalten langlebige Stauden und eine höhere Gewinnspanne. 'Happy Star' ist eine wunderschöne weißblühende Auslese, die aus unserer 'Rubinstern' selektiert wurde. Schöne weiße, waagerecht stehende Blütenblätter um eine große Scheibe herum charakterisieren diese einheitliche und für jedermann erschwingliche Züchtung.

  • Reine Saat
    Artikeldetails PANICUM virgatum  'Emerald Chief'


    Panicum virgatum, eine Prairiepflanze, heimisch in Nordamerika und weiter südlich bis Zentralamerika ist eines der weitverbreitesten Ziergräser. Wegen ihres hohen Zellulosegehaltes und der Leichtigkeit mit der sie sich kultivieren lässt wird Panicum virgatum auch von der Bioenergiebranche auf ihre Tauglichkeit als nachwachsender Rohstoff geprüft. Durch ihre Vielseitigkeit (sie ist langlebig und verträgt sowohl trockene als auch feuchte Böden) ist diese Rispenhirse eine ausgezeichnete Wahl bei der Anlage von Naturwiesen und Prärien. Die zierlich blühenden Rispen öffnen sich im Hochsommer rosa-rot und eignen sich auch für den Schnitt.

    Wir haben in den vergangenen Jahren viele unterschiedliche Herkünfte von Panicum auf ihr Potential als Ziergräser getestet. Wir bedanken uns an dieser Stelle besonders bei Cassian Schmidt, dem Leiter des Sichtungsgartens Herrmanshof in Weinheim, der uns vor vielen Jahren Samen von Panicum zu Versuchszwecken zukommen ließ. Diverse Kreuzungen ergaben sehr dekorative dunkelgrüne Pflanzen, aus denen die neue Jelittosamensorte 'Emerald Chief' hervorgegangen ist. Die Blätter dieser neuen Auslese zeigen im Herbst zuverlässig eine goldene Färbung und bilden bis in den Winter hinein einen besonderen Blickfang. Im Gegensatz zu vielen anderen Sorten von Panicum virgatum bleibt 'Emerald Chief' auch im Winter aufrecht stehen und übersteht den kalten europäischen Winter, unbeschadet.

    'Emerald Chief' eignet sich zur Pflanzung als Solitär, wirkt aber am besten in Gruppenpflanzungen, in Kombination mit Andropogon scoparius 'Prairie Blues', Amsonia hubrichtii, Echinacea purpurea 'Magnus Superior', Gaura lindheimeri 'Summer Breeze' und Rudbeckia grandiflora 'Sundance', für vollsonnige Lagen.


  • Trollius cultorum 'New Moon' kann auf eine altehrwürdige Geschichte zurück blicken. Die Samen für unsere Züchtungsarbeit erhielten wir von Coen Jansen, einen Gärtner aus den Niederlanden, der mit dem legendären Trollius 'Alabaster' gearbeitet hat, welcher ursprünglich aus der berühmten Gärtnerei von Georg Arends in Wuppertal in Deutschland kam. Ebenfalls aus dieser traditionsreichen Gärtnerei (gegründet bereits 1888) stammen viele hervorragende Staudeneinführungen wie z.B. Astilben, Primeln und Saxifragen. Auch Sedum 'Herbstfreude' ('Autumn Joy'), eine der beliebtesten Stauden weltweit, stammt aus der Gärtnerei Arends.

    Trollius 'Alabaster' ist nur sehr langsamwüchsig und die vegetative Vermehrung nicht einfach. Die majestätischen Blüten mit dem auffallend schönen cremegelbe Farbton überzeugen jedoch seit vielen Jahrzehnten. Jelitto hat mit Pflanzen, die aus dem Saagut von Coen Jansen gezogen wurden, viele Jahre gearbeitet. Ziel der Züchtung war es, eine wüchsige und robuste Pflanze mit noch größeren Blüten zu schaffen. Mit Trollius cultorum 'New Moon' ist Jelitto dieses gelungen!

    Es gibt wenige Wildblumen, die eine so reizende Erscheinung darbieten wie eine üppig blühende Feuchtwiese mit Trollblumen am Naturstandort in Europa, Asien oder Nordamerika. Wir sind davon überzeugt, dass sowohl Pflanzenproduzenten als auch Hobbygärtner von Trollius cultorum 'New Moon' begeistert sein werden.

    Trollius cultorum 'New Moon' ist winterhart in den Zonen 3 - 7, benötigt einen kühlen, humusreichen Standort und lässt sich wunderbar mit Deschampsia cespitosa 'Pixie Fountain', Viola sororia 'Dark Freckles' oder Alchemilla sericata 'Gold Strike' kombinieren


  • Die Einführung eines braunblättrigen Grases wurde überraschenderweise von der botanisch interessierten Öffentlichkeit nicht mit dem erwarteten Enthusiasmus begrüßt. So war diesem fuchsfarbenem lederblättrigem Gras, der Fuchsroten Segge, kein schneller Erfolg beschieden und es wurde erst allmählich zu einer bevorzugten Strukturpflanze der Gartenarchitekten. Schließlich wurde diese Art von der Royal Horticultural Society mit dem "Award of Garden Merit (A.G.M.)" ausgezeichnet. Dieses mittlerweile bekannteste aller Neuseeländischen Gräser wurde oft als tot aussehend beschrieben. Wir wissen jetzt, dass Carex buchananii nicht tot, aber ein Langschläfer war, der sich letztendlich als sehr lebendig erwiesen hat.

    Die neue Samensorte 'Firefox' von Jelitto hat drahtige Blätter mit noch intensiverer rotbrauner Blattfärbung und wächst aufrechter und weniger überhängend als die bisher bekannten Samenlinien. Zudem hat es sich erwiesen, dass 'Firefox' für kältere Regionen besser geeignet ist als frühere Auslesen. Möglicherweise würde es sich lohnen, 'Firefox' auch in kälteren Gegenden zu testen, in denen Carex buchananii bislang nicht ausreichend winterhart war.

    Gesellt man eine Pflanze, die so aussieht als ob sie "tot" wäre zu silbergrauen Stauden, so wird sie sofort zum Leben erweckt, zum Beispiel durch Artemisia stellariana, Salvia argentea oder Perovskia atriplicifolia. Auch die dunklen burgunderfarbenen Blätter von Heuchera 'Palace Purple Select' und von Euphorbia dulcis 'Chameleon' oder die purpurnen Blüten von Helleborus 'Blue Lady' lassen sich ebenfalls kontrastreich mit 'Firefox' kombinieren. 'Firefox' eignet sich hervorragend für Rabatten, Wiesen, Steingärten oder als Kübelpflanze.


  • Begonnen hat das aufwendige Züchtungsprojekt mit der Wildart Agastache cana, dem Moskito Ysop. Dabei blieb es jedoch nicht (trotz der Gefahr, von Moskitos geplagt zu werden). Andere Arten, ebenfalls aus dem Südwesten der USA stammend, wurden eingekreuzt und über Jahre hinweg immer wieder neue Generationen von Sämlingen gezogen, begutachtet, selektiert und meist nur wenige Einzelpflanzen zur Weiterzucht ausgelesen. Es kommt bei Neuzüchtungen immer wieder zu überraschenden Ergebnissen, in diesem Fall war das Resultat, unsere neue Samensorte 'Bolero' besonders erfreulich.

    Agastache 'Bolero' zeichnet sich durch einen kompakten, reich verzweigten Wuchs aus mit besonders auffallend dunklem, bronzefarbenem Laub und erreicht eine Höhe von 40 cm. Über dem buschigen, aromatisch duftendem Laub stehen dichte Ähren, mit leuchtend rosa-purpurfarbenen Röhrenblüten mit ebenfalls purpurnen Kelchblättern.

    Anders als andere Samensorten dieser Art fällt 'Bolero' zu 99% echt, mit dunklem, bronzefarbenem Laub, aus, blüht zuverlässig im ersten Jahr der Aussaat und wird von Schnecken gemieden. Ebenso wie bei unserer Agastache Neueinführung 'Tango' werden auch bei 'Bolero' die Blüten von Juni bis Oktober gern von Hummeln, Bienen und Schmetterlinge besucht. 'Bolero' eignet sich besonderes als Containerpflanze und für trockene Gärten in Kombination mit Delosperma cooperi, Kniphofia hirsuta 'Fire Dance' und auch Penstemon 'Sunburst Ruby'. Winterhart in den Zonen 5 - 10.


  • Als wir die traumhaft schönen blaue Blüten der 'Baby Blues' sahen, wurden wir sofort in ihren Bann gezogen. Diese Staude (welche sich gut als Einjährige kultivieren lässt) wird möglicherweise zu einem wertvollen Ersatz für die mehltauanfälligen Myosotis werden, dem Vergiß-mein-nicht. 'Baby Blues' blüht üppiger als die Wildform mit unzähligen tiefblauen Blüten mit himmelblauem Schlund. Die Blüten sitzen auf gleichmäßigen kompakten Stengeln, die eine Höhe von bis zu 25 cm erreichen.

    'Baby Blues' ist mit der phantastischen Eritrichium nanum verwandt, die in den europäischen Alpen heimisch ist. Diese von vielen begehrte Art wurde von Will Ingwersen als "....eine der überhaupt schönsten alpine Pflanzen" beschrieben. Sie ist leider nur äußerst schwer zu kultivieren, wie erfahrene Gärtner bestätigen werden. Eritrichium 'Baby Blues' darf daher nicht mit Eritrichium nanum verwechselt werden, denn diese lässt sich leicht und sogar als Einjährige kultivieren. Sie bevorzugt einen Standort in voller Sonne auf gut durchlässigem Boden bei nicht zu hohen Sommertemperaturen. Eritrichium canum var. canum wächst in der Natur auf kiesigen Schotterhängen und an sandigen Flussufern. 'Baby Blues' ist ein Schnellkeimer und kann innerhalb von drei bis vier Monaten zur Blüte gelangen.

    Eritrichium kommt aus dem griechischen, wobei erion Wolle und tricha Haar bedeutet, da viele Arten weiche, pelzige Blätter besitzen.

Jelitto · Saatgut von über 3700 verschiedenen Arten und Sorten

 

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